Zürcher Finanzbrief Ausgabe 24/25
Der Zürcher Finanzbrief vom 26. November 2025
Es schaukelt ein wenig, aber (noch) ist nichts gebrochen. Im Vergleich zu dem sonst so ruhigen Börsenjahr sind wir nun in den letzten Wochen in eine Phase erhöhter Volatilität hineingelaufen. Das ist grundsätzlich immer ein Warnsignal, denn es bedeutet nichts anderes als, dass die Meinungen der Anleger über den zukünftigen Börsenverlauf beginnen auseinanderzudriften. Das hat zur Folge, dass wir grössere Korrekturen, starke Kursausschläge und auch einige bemerkenswerte Übertreibungen nach oben und unten sehen werden. Die entscheidende Frage ist:
Wo liegt das Epizentrum? Bei jedem nennenswerten Anstieg der Volatilität gilt es als erstes nach dem potenziellen Verursacher Ausschau zu halten. Ist der Verursacher identifiziert, ist es viel leichter, Chancen und Risiken zu kalkulieren. Wir kreisen das Thema ein, indem wir die Assetklasse dingfest machen, von der die Unsicherheit ausgeht. Auch das geographische Epizentrum ist von Bedeutung. Das kann eine kleine Landeswährung sein, aber natürlich auch der globale Kapitalmarkt.
Bei der Sub-Prime-Krise 2006 bis 2008 war das grösste Problem, dass das Epizentrum in einem exotischen Nischenmarkt lag. Das führte dazu, dass die Krise sich vergleichsweise lange unerkannt entwickeln konnte, ohne dass die gewichtigen Assetklassen davon Notiz nahmen, da kaum jemand Zugriff auf die Daten hatte und die Zahl der institutionellen Investoren, die aktiv im Sub-Prime-Markt tätig waren, bescheiden war im Vergleich beispielsweise zum amerikanischen Aktienmarkt. Als die Krise dann bekannt wurde, wunken immer noch viele ab, weil man das Thema als isoliert ansah. Als die Krise dann über die synthetischen Finanzprodukte in die Bilanzen vieler Banken übersprang, war es zu spät.
Die aktuelle Marktsituation ist dagegen einfach zu übersehen. Der Druck kommt über den Kryptomarkt, der sein Peak am 06. Oktober sah und dann am 10. Oktober einen Flashcrash erlitt. Im Tagesverlauf verlor Bitcoin in den Spitzen gemessen bis zu -15 % an Wert. Der sehr schnelle Einbruch hat viele Anleger in der Kryptowährung eingeschlossen, die dachten, dass es nur eine kurze Episode wäre. Doch inzwischen hat Bitcoin in der Spitze mehr als ein Drittel seines Wertes verloren. Warum ist das für uns von Bedeutung? Der Kryptomarkt arbeitet mit sehr hohen Hebeln, da man an den langen Trend glaubt. Doch Leverage ist keine Einbahnstrasse. Wenn die Margin-Calls der Broker hereinkommen, muss man den Verlust realisieren oder Liquidität nachschiessen. Viele entschieden sich für Letzteres und nahmen daher Gewinne bei Aktien und Edelmetallen mit, was die Volatilität in die anderen Märkte trug. Das ist für uns aber erstmal kein Problem, denn unsere Trends sind nicht gebrochen.
Die Themen der aktuellen Ausgabe:
- Big-Techs zeigen sich resilient. Korrekturrisiko tangiert gegen Null.
- Frankfurt wird getestet. Die Schwäche des DAX ist bemerkenswert.
- Zürich macht sich. Der SMI steigt still und heimlich.
- AI-Rallye wird breiter und noch attraktiver.
- Die Zahlen von Nvidia waren der Hammer. Wir bauen die Gewichtung aus.
- Das Geschäft bei Intuit läuft stärker als prognostiziert.
- Frieden ist der grösste Feind der Rüstungsbranche.
- Trump bekommt in der Regel, was er will. Friedensvertrag nur noch eine Frage der Zeit.
- Der Rüstungsboom ist damit jedoch nicht beendet.
- Rheinmetall, Hensoldt und Renk sind uns ins Netz gegangen.
- Bei Montana Aerospace gehen wir offensiver heran.
- Spezialsituation im Banken-Sektor
- Die Zahlen der PBB sind schwach, aber kein Drama.
- Kommt die Korrektur in China jetzt?
- Die Top-Bildung beim Hang Seng Index ist nicht mehr zu übersehen.
- Der lange Aufwärtstrend bleibt jedoch intakt.
- Alibaba landet einen grossen Erfolg mit der neuen Qwen-App. Zahlen folgen am Dienstag.
- BYD leckt sich die Wunden aus dem Preiskampf.
- Nio Q3 Zahlen folgen ebenfalls am Dienstag.
- Xiaomi ist ein Schnäppchen.
- Xpeng spielt in der 2. Liga.
- Käufe
- Tiefes Abstauberlimit bei Adobe ist aufgegangen.
- Stop-Loss-Limits: Update
- Konservatives Musterdepot: Update
- Spekulatives Musterdepot: Update
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