Zürcher Finanzbrief Ausgabe 16/24

Der Zürcher Finanzbrief vom 31. Juli 2024

Zürcher Börsenbriefe - Zürcher Finanzbrief Ausgabe 16/24

 

Die erste Zinssenkung im US-Dollar führt zu einer Gruppenrotation am Kapitalmarkt. Das gilt dann, wenn diese Entscheidung auf einen starken Zinserhöhungszyklus folgt. Wir reden also nicht über Zinswenden bei sehr kleinen Zinszyklen, sondern über Situationen wie im aktuellen Fall im Euro und US-Dollar, wo die Notenbanken die Zinsen in einem sehr starken Ausmass erhöht haben, um die Inflation in den Griff zu bekommen, und dann mit der ersten Zinssenkung starten, um die Volkswirtschaft vor einer harten Landung zu bewahren. 

In der Regel liegen die Notenbanken an den Wendepunkten hinter der Kurve. Ab und an haben wir in den letzten 100 Jahren Notenbankchefs gesehen, die nicht nur herausragende Volkswirte waren, sondern auch den Kapitalmarkt verstanden UND das nötige Rückgrat hatten, um bei einer gewichtigen Entscheidung zu agieren und nicht zu reagieren. Eine seltene Kombination, die wir derzeit weder an der Spitze der Europäischen Zentralbank noch der Federal Reserve haben. 

Die EZB hat bereits, die Federal Reserve wird in Kürze nachziehen. Nach Redaktionsschluss steht die Juli-Sitzung der Fed an und die Frage ist: September oder November? Der Trend bei der Inflation spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist jetzt das zweite Mandat: der Arbeitsmarkt. Und der hat gedreht. Und jedes Mal, wenn er in der Vergangenheit nach oben drehte, folgten eine Rezession und ein Bärenmarkt für die Aktien. Die grosse Gruppenrotation ist daher nun von Aktien in Anleihen zu beobachten. Innerhalb des Aktienmarktes fliesst das Geld nun aus den heissen Titeln in unterbewertete Aktien und an die Seitenlinien in Bargeld. 

 

US Arbeitslosenquote

 

Seit Mitte Juni (Zürcher Finanzbrief 13/24) war klar, dass wir nun mit erhöhter Vorsicht agieren müssen. Das einfache Geld in der Rallye seit vergangenem Herbst war verdient und nun folgte die Wall of Worry. Und die Berichtssaison ist wie befürchtet ein raues Umfeld. «Wer nicht liefert, wird abgestraft.» Das war die Ansage und das haben wir auch bekommen. Kursabschläge wie bei BayWa, Hugo Boss, Hypoport, Sartorius, Sto, Tesla oder UPS machten noch einmal deutlich, wie überzogen die Erwartungen bei einigen Einzeltiteln waren. Ich habe entsprechend viele Titel verkauft, die Stop-Loss-Limits angezogen und breiter abgesichert. 

 

Save the date: 07. September 2024

 

Treffen Sie uns auf dem Börsentag Berlin im Ludwig Erhard Haus. Die Zürcher Börsenbriefe sind vor Ort für Sie vertreten. Wir freuen uns auf interessante Gespräche und werden einen spannenden Vortrag halten, wie SIe Ihr Portfolio wetterfest machen. Der Eintritt ist für alle Gäste kostenlos. Sie können sich online ein kostenfreies Ticket sichern unter: https://www.boersentag-berlin.de

 

Die Themen der aktuellen Ausgabe:

  • New York: An der Wall Street ist die Luft raus.
  • Frankfurt: Im Juli hagelte es Enttäuschungen in Deutschland.
  • Zürich zeigt relative Stärke, dank guter Unternehmensberichte.
  • Wien: Der ATX verpasste die Chance auf ein neues 52-Wochenhoch im Juli.
  • Trump Trade: Wer wird der grösste Profiteur einer Trump-Administration?
  • Unsicherheit bei den Rheinmetall-Aktien: Schadet ein Frieden in der Ukraine dem Ausblick?
  • Durchwachsene Zahlen von den Autoherstellern.
  • Tesla hat derzeit nichts zu bieten.
  • Käufe: Limit bei Simon Property ist aufgegangen.
  • Verkäufe: AMD, Block, Clariant, Holcim, Hypoport, Julius Bär, Microsoft, Sea, Siemens Energy und Sto
  • Stop-Loss-Limits: Update
  • Konservatives Musterdepot: Update
  • Spekulatives Musterdepot: Update