Krise und Hoffnung in der Gaming-Industrie
Milliardenschwere Fehlschläge, geschlossene Studios – aber die Börse bleibt optimistisch
Die Videospielbranche erlebt derzeit eine Phase harter Umbrüche. Trotz insgesamt starker Umsätze häufen sich teure Fehlschläge – vor allem bei Großprojekten, die über Jahre entwickelt und mit hohen Budgets ausgestattet wurden. Mehr als 30 Studios wurden allein in den letzten zwei Jahren geschlossen, darunter prominente Namen wie Firewalk oder Neon Koi. Hauptgründe für das Scheitern: mangelnde Qualität, politisierte Inhalte und ein Innovationsstau. Besonders hart traf es das Shooter-Spiel Concord, das Sony (JP3435000009) nach einem verpatzten Launch bereits einen Monat später zurückziehen musste – bei 400 Millionen Dollar Entwicklungskosten.
Dennoch gibt es klare Lichtblicke: Marktführer Sony profitiert von starken Konsolen- und Servicegeschäften, erreicht monatlich über 120 Millionen Nutzer und bleibt profitabel. Auch Tencent (KYG875721634) wächst weiter – trotz staatlicher Spielzeitbeschränkungen für Jugendliche in China. Mit Franchises wie Honor of Kings oder Beteiligungen an Fortniteund League of Legends behauptet sich das Unternehmen global. Microsoft (US5949181045) ist mit Xbox ebenfalls unter den Top drei, aber für Anleger aufgrund der Konzernstruktur wenig attraktiv.
Neue Dynamik durch kleinere Player und Plattformen
Deutlich näher an der Gaming-DNA agieren Firmen wie Nintendo (JP3756600007), Take-Two (US8740541094) und Roblox (US7710491033). Nintendo erzielt mit der Switch 2 einen Rekordstart und verdoppelt voraussichtlich die Umsätze im laufenden Geschäftsjahr. Take-Two überzeugt mit der Qualität von Rockstar Games, auch wenn Fans lange auf GTA VI warten müssen. Roblox wiederum begeistert mit Nutzerzahlen auf Weltklasseniveau und wächst rasant dank seiner offenen Plattformstruktur. Während Studios noch über Rückschläge nachdenken, hat die Börse bereits die Trendwende eingepreist: Die Zukunft verspricht neue Blockbuster und starkes Wachstum. Den neuen Blick aus Zürich können Sie auf YouTube abrufen.

18.06.2025 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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