EZB: Alles wie erwartet
Euro Zinsen sinken zum 8. Mal in Folge und die Positionierung zu den USA ist klar definitiert
Die EZB hat der Börse einen klaren Fahrplan gegeben und die Erwartungen erfüllt. Die Zinsen sanken wie erwartet und eingepreist, und im Hinblick auf die Positionierung gegenüber der amerikanischen Zollpolitik war die Notenbank ebenfalls kristallklar, was der Börse Zuversicht gibt.
Die alles entscheidende Frage auf der EZB-Sitzung war, wie die Notenbank die Folgen der Zollpolitik der Amerikaner einschätzt. Denn nur so kann der Anleihemarkt abschätzen, wie sich die EZB bei zukünftigen Zinsentscheidungen verhalten wird. Während ein inflationärer Effekt für die US-Wirtschaft durch die erhöhten Zölle auf der Hand liegt, war im Vorfeld unklar, ob die EZB die Zollpolitik als deflationären oder inflationären Faktor für die Euro-Zone bewertet. Anekdotenhaft war im Vorfeld der Sitzung bereits angedeutet worden, dass man die deflationären Effekte im Vordergrund sieht. Und genau dies bestätigte man heute auch. Sollten die Amerikaner ihre Zollpolitik in aller angekündigten Härte gegenüber Europa umsetzen, so rechnet die Notenbank mit einem Wachstum und einer Inflationsentwicklung in der Euro-Zone unterhalb der bisherigen Projektionen. Sollten die Amerikaner hingegen nur viel bellen, aber nicht beißen, so rechnet die Notenbank mit einer Inflation in der Euro-Zone, die höher als bisher eingepreist ist.
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