Zürcher Finanzbrief Ausgabe 18/24
Der Zürcher Finanzbrief vom 28. August 2024
Es wird Zeit, defensiver im Portfolio zu werden. Die amerikanische Wirtschaft ist derzeit die einzige weltweit, die den Zeiger beim Wachstum noch bewegen kann. Von einer Rezession sind die USA noch ein gutes Stück entfernt, aber abgesehen von den Amerikanern schafft es derzeit keine der grossen Wirtschaftsregionen neue und positive Impulse zu liefern. China durchlebt eine lange Phase der Stagnation, die anfänglich hausgemacht war und nun zunehmend unter der wirtschaftlichen und politischen Isolierung durch den Westen zu leiden beginnt. Europa verwaltet sich nur selbst, bringt aber keine übergeordnete Wachstumsstory zustande und ist auch offensichtlich nicht daran interessiert.
Die USA sind zu diesem Zeitpunkt das letzte verbleibende Zugpferd der Equity-Story an den Kapitalmärkten. Und da man bis zuletzt eine beeindruckende Stärke gezeigt hat, zogen auch alle anderen Aktienmärkte mit. Aber machen Sie sich bitte keine Illusionen: Ohne eine starke US-Wirtschaft bleiben die Aktienmärkte nicht auf ihren Rekordhochs.
Dreht der US-Arbeitsmarkt, ist der Konjunkturzyklus in seiner letzten Phase angekommen. Und da der amerikanische Arbeitsmarkt so wenig reguliert ist, haben die Signale eine umso höhere Qualität, da sie widerspiegeln, wie es wirklich um die Wirtschaft steht. Und die Entwicklung ist nun mehr als eindeutig, auch wenn die Mainstream-Presse darüber noch nicht reden will:
Kommen die Entlassungswellen ins Rollen, hält sie so schnell nichts auf. Wir bekommen dann in den Unternehmensberichten ad hoc hohe Rückstellungen für den Abbau der Arbeitsplätze, was grosse Löcher in die Gewinn- und Verlustrechnungen reisst und für den Umsatz starken Gegenwind bedeutet, denn wer entlassen wird, reduziert als erstes seinen Konsum und seine Investitionen.
Der Aktienmarkt hat derzeit eine Rezession in den USA nicht eingepreist. Kippt die Stimmung an der Börse, werden wir also starke Kursbewegungen sehen, denn alle werden dann gleichzeitig Gewinne mitnehmen und ihre Absicherungen erhöhen, was den Druck auf die Kurse aus dem Stand heraus erhöhen wird. Vorsicht ist daher nun der beste Berater.
Save the date: 07. September 2024
Treffen Sie uns auf dem Börsentag Berlin im Ludwig Erhard Haus. Die Zürcher Börsenbriefe sind vor Ort für Sie vertreten. Wir freuen uns auf interessante Gespräche und werden einen spannenden Vortrag halten, wie SIe Ihr Portfolio wetterfest machen. Der Eintritt ist für alle Gäste kostenlos. Sie können sich online ein kostenfreies Ticket sichern unter: https://www.boersentag-berlin.de
Die Themen der aktuellen Ausgabe:
- Staatsanleihen kauft man, wenn man kann und nicht wenn man muss.
- Die Wende am Arbeitsmarkt löst ab September die Zinswende im US-Dollar aus.
- Wo platziert man sich in diesem Umfeld auf der Zinsstrukturkurve?
- Die EZB kämpft derweil mit einem Reputationsproblem.
- Euro: Wahrscheinlichkeit für eine zweite Zinssenkung im September steigt.
- Welche deutsche Staatsanleihen kauft man jetzt?
- Die SNB ist die aggressivste Notenbank.
- Drohen im Franken wieder negative Zinsen?
- New York: Die Wall Street hat die kurzfristigen Erwartungen erfüllt.
- Die relative Stärke des Nasdaq 100 Index ist entscheidend.
- Frankfurt klammert sich an die Blue Chips.
- Der SMI strahlt Stärke aus. Swiss Re und Partners Group beeindrucken.
- PSP Swiss Property hebt ab.
- Ist Nestlé ein Kauf nach dem Wechsel an der Spitze?
- In Wien steht CA Immo im Vordergrund
- Käufe / Trading: Hypoport, Sumitomo Pharma
- Verkäufe: Broadcom, Nvidia, Rheinmetall, Sartorius, TSMC
- Stop-Loss-Limits: Update
- Konservatives Musterdepot: Update
- Spekulatives Musterdepot: Update
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