Zürcher Finanzbrief Ausgabe 06/24

Der Zürcher Finanzbrief vom 13. März 2024

Was treibt das Gold auf ein neues Allzeithoch? Die Anleger kaufen das gelbe Edelmetall, als wenn es morgen kein Angebot mehr gibt. Angesichts der Tatsache, dass die USA bisher eine Rezession vermieden haben und auch die europäischen Staaten - abgesehen von Deutschland - sich besser als befürchtet entwickeln, ist der Run auf die Sicherheit von Gold auf den ersten Blick überraschend. Zumal die Bewegung sehr viel Momentum hat, nachdem ein alter Widerstand bei rund 2.060 US-Dollar / Unze überwunden wurde, der grosse Bedeutung hatte. 

Entscheidend für die Bewegung ist der erwartete Trend des Realzinses im US-Dollar. Denn das ist der Hauptkonkurrent des Preises von Gold. Da Gold selbst keine Rendite abwirft, muss immer eine Abwägung getroffen werden, was attraktiver ist: sichere US-Staatsanleihen und das sichere Gold. Und dabei gilt, dass die Anleger darauf schauen, wie sich der Realzins (Rendite abzgl. Inflation) in den kommenden Monaten entwickelt. 

Die Vorgabe der Federal Reserve ist und bleibt, dass man den Leitzins senken will. Der ist jedoch nicht für das Gold entscheidend, sondern die gehandelte Rendite. Der Markt schaut hier vor allem auf das lange Ende der 10-jährigen US-Staatsanleihen. Deren Rendite erlebte im Februar einen Rebound bis auf rund 4,30 % p.a. und notiert nach der Rede von Powell vor dem Kongress inzwischen wieder bei 4,00 % p.a. 

Die amerikanische Inflation bewegt sich aktuell zwischen 3 und knapp 4 %. Je nachdem, ob man die gesamte Inflationsrate oder nur die Kernrate nimmt. Und selbst die langfristige Inflationserwartung bewegt sich zwischen 2,5 und 3 %. Entsprechend bewegt sich der Realzins im US-Dollar zwischen knapp über 0 % bis 1 % p.a. 

Und der Trend ist negativ. Sprich: Der Realzins schrumpft im Trend, denn der Anleihemarkt nimmt derzeit schneller einen Rückgang der Rendite am langen Ende vorweg, als die Inflation sinkt. Dieses Szenario verschiebt die Attraktivität ganz eindeutig zugunsten von Gold. 

Die Themen der aktuellen Ausgabe:​

• Frankfurt: Bis 18.100 Punkten hat der DAX noch Platz.
• MDAX und SDAX treiben weiterhin seitwärts.
• Zürich: Der SMI hat sich freigeschwommen.
• In Wien zeigt der ATX negatives Momentum.
• New York: Small Caps brechen aus dem Seitwärtstrend aus.
• Bank of Japan steht vor der ersten Zinserhöhung seit 8 Jahren.
• Der Yen ist total überverkauft.
• Die IPO-Kandidaten stehen Reihe.
• Douglas geht voran, Reddit und Telegram wollen folgen
• Banken und Finanzdienstleister mit neuen Chancen.
• Die UBS geht in die nächste Hausse-Phase.
• Deutsche Pfandbriefbank: Wie zerronnen, so gewonnen.
• Augen auf bei MLP!
• Die Chemie findet im operativen Geschäft einen Boden.
• Für Bayer ist es noch zu früh.
• Trading: DoorDash, Porsche
• Verkäufe: Fresenius Medical Care, Rational, Take Two
• Stop-Loss-Limits: Update
• Konservatives Musterdepot: Update
• Spekulatives Musterdepot: Update