EZB: QT-Programm ab März 2023

Lange Gesichter am Aktienmarkt nach der EZB-Sitzung - Window-Dressing ist zu Ende

Die Europäische Zentralbank lieferte und lieferte wiederum auch nicht. Die Zinserhöhung kam wie erwartet und man legte sogar ein QT-Programm obendrauf. Doch die Prognosen für 2023 sind düster. 

Im Hinblick auf die Zinspolitik bot die Sitzung der Europäischen Zentralbank keine Überraschung. Die Börse hatte sich im Vorfeld auf einen Anstieg des Euro-Leitzinses um 50 Basispunkte von 2,00 auf 2,50 % eingestellt. Und genau diese Erwartung erfüllte man auch. Nicht überraschend, denn im Vorfeld hatten sich bereits mehrere EZB-Mitglieder in Interviews für einen Zinsschritt in dieser Höhe ausgesprochen. 

Auch für die absehbare Zukunft will die EZB diese Schrittgrösse beibehalten. Während im US-Dollar auf eine Reduzierung der nächsten Schrittgrösse durch die Federal Reserve auf 25 Basispunkte spekuliert wird, hat Frau Lagarde heute deutlich gemacht, dass man die Zinserhöhungen in einem stetigen Tempo und Umfang fortsetzen will. Das muss sie auch, denn die EZB liegt weit hinter der Kurve. Während man heute bei 2,50 % angekommen ist, ging die Federal Reserve am Mittwoch schon auf 4,50 %. Und das, obwohl die Inflationsrate in den USA sich bereits seit Juli abschwächt und aktuell nur noch bei 7,1 % liegt. Im Euroraum wuchs sie dagegen zuletzt um 10,0 %.