Stärkste Rezessionserwartung seit 31 Jahren

Inverse Zinsstrukturkurve bei den Bunds erreicht den tiefsten Stand seit 31 Jahren

NTG24 - Stärkste Rezessionserwartung seit 31 Jahren

 

Der Aktien- und Anleihemarkt sind derzeit „geschieden“. So nennen es die Börsianer, wenn die Märkte grundsätzlich unterschiedliche Prognosen in ihren Preisen widerspiegeln. Während der DAX ein neues Allzeithoch gesetzt hat, positioniert sich der Anleihemarkt 180 Grad entgegengesetzt. 

Der Bondmarkt hat seine Wetten gemacht. Nachdem die Europäische Zentralbank deutlich machte, dass man den Kurs halten und die Zinsen im Euro weiter erhöhen wird, obwohl mit Deutschland bereits der wichtigste Wirtschaftsraum seit dem 4. Quartal 2022 in Rezession gegangen ist, haben sich die Anleger bei den deutschen Staatsanleihen neu positioniert. 

Die inverse Zinsstrukturkurve ist inzwischen bei den Bunds so stark wie seit 1992 nicht mehr. Schon seit Ende 2022 ist der Spread zwischen den 10-jährigen und 2-jährigen Anleihen negativ. Der Normalfall ist, dass die Rendite der 2-jährigen Anleihen niedriger als die am langen Ende liegt, da der Anleihemarkt die nahe Zukunft sicherer einschätzen kann als die weit entfernte und davon ausgeht, dass die Inflation kurzfristig niedriger als in der fernen Zukunft ist. Steigt die Rendite am kurzen Ende jedoch über die des langen Endes, wird der Spread bzw. die Differenz negativ. Ein sehr seltenes Phänomen, das bekanntlich regelmässig Rezessionen vorausläuft.